Bestandsbeschreibung

Original-Effekten, Umschläge des Amts für Innere Restitution Stadthagen

Bestandsgeschichte

Im Jahr 1963 wurden dem ITS vom „Verwaltungsamt für Innere Restitution“ in Stadthagen (vgl. hierzu auch das Findbuch über den beim ITS verwahrten Bestand: http://findmittel.its-arolsen.org/B1_Innere_Restitutionen/index.htm) „ca. 4.300“ Umschläge mit Effekten ehemaliger Konzentrationslager-Häftlinge übergeben. Die genaue Anzahl lässt sich nicht mehr ermitteln, weil bei der Inventur des Amts in Stadthagen 1963 andere Angaben über die Anzahl gemacht wurden, als in einer erst in späteren Jahren erfolgten Zählung beim ITS in Bad Arolsen. Bis Mitte der 1980er Jahre gab der ITS etwa 900 der übernommenen Effekten, an nationale Rotkreuz-Gesellschaften oder andere Institutionen in den jeweiligen Ländern (damalige UdSSR, Dänemark, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, damalige CSSR, Ungarn) und an ehemalige Häftlinge oder deren Angehörige zurück, die sich wegen Anträgen auf Haftbescheinigungen selbst beim ITS gemeldet hatten. Zwischen 2007 und 2010 wurden 54 weitere Effekten an die niederländische „Stichting Oktober 44“ abgegeben. Diese Stiftung (http://www.oktober44.nl/) erinnert an eine Vergeltungsaktion der deutschen Wehrmacht für einen Angriff niederländischer Widerstandskämpfer auf einen Wehrmachtswagen im Dorf Putten. Mehr als 600 Männer aus Putten waren als Vergeltung nach Neuengamme verschleppt worden. Die überaus meisten der vom Verwaltungsamt für Innere Restitution bis zur Abgabe an den ITS verwahrten Effekten waren nach der Befreiung des KZ Neuengamme durch die britische Armee sichergestellt worden. Einige wenige stammten aus dem KZ Bergen-Belsen sowie dem Gestapo-Gefängnis Hamburg, letztere sind auf diesem Portal unter 1.2.9.5. einzusehen. Das Eigentum der Häftlinge des KZ Neuengamme wurde kurz nach der Befreiung in Lunden, Schleswig-Holstein, sichergestellt. Dorthin war die Gefangeneigentumsverwaltung des KZ Neuengamme bei Heranrücken alliierter Truppen evakuiert worden. 1948 wurde das Eigentum mit dem Auftrag der Rückerstattung an das Zentralamt für Vermögensverwaltung übergeben, welches ab 1955 unter dem Namen Verwaltungsamt für Innere Restitution arbeitete.